Brot von gestern zum halben Preis

Aschaffenburg, den 18.3.2011

Ökumene: Neues Sozialprojekt des Vereins Menschenrecht Arbeit in Damm – Halbtagsstellen für zwei Arbeitslose

Erfahrungen mit dem Verkauf von Lebensmitteln hat der Aschaffenburger Verein Menschenrecht Arbeit (MRA) bislang keine. Dennoch steigt die ökumenische Beschäftigungsinitiative zuversichtlich in ein neues Projekt ein: In der früheren Filiale der Bäckerei Hench in Damm werden ab sofort Backwaren vom Vortag zum halben Preis angeboten.

Verkäuferinnen sind zwei vom Verein angestellte Halbtagskräfte, die zuletzt arbeitslos waren.

In dem am Dienstag eröffneten Laden an der Ecke Glattbacher-/ Schillerstraße gibt es auch eine Café-Ecke, in der man sich mit einer Tasse fair gehandeltem Kaffee und einem Stückchen stärken kann.

Probephase…

Zunächst hat der Vorstand des Vereins Menschenrecht Arbeit eine Probephase bis Ende März angesetzt. Geöffnet ist der Laden vorerst dienstags bis samstags jeweils von 8.30 bis 13 Uhr. Falls erforderlich, lassen sich die Verkaufs-zeiten »noch geringfügig ausweiten«, heißt es vom MRA-Vorstand.

Und so funktioniert das Brot-Projekt: Die nicht verkauften Backwaren vom Vortag – Brot, Brötchen und Stückchen – werden am frühen Morgen aus den Aschaffenburger Hench-Filialen nach Mainaschaff zum Betriebsgelände der Firma Main-Back zurückgebracht, dort von den beiden neuen Halbtagskräften der ökumenischen Beschäftigungsinitiative in Empfang genommen und dann per Kombi nach Damm in den MRA-Laden befördert. Die Firma Main-Back will sich bei der Berechnung der an MRA abgetretenen Produkte recht großzügig verhalten: Angedacht ist nach Angaben des Ver-eins, die Waren zu einem symbolischen Preis an das Brot-Projekt abzugeben. Dies ist laut MRA-Vorstand auch deshalb wünschenswert, »weil die Betriebskosten und der Großteil der Löhne für die beiden vom Arbeitsamt geför-derten Halbtagskräfte im Laden erwirtschaftet werden müssen«. Geistige Väter des Brot-Projekts sind neben den MRA-Vorstandsmitgliedern die Brüder Bernhard und Georg Hench, die sich schwer damit taten, die unverkauften Restwaren ausschließlich an von den Behörden zugelassene Entsorgungseinrichtungen abzugeben (beispielsweise Reiterhöfe und Tierzüchter). Entsorgt wird auch künftig, allerdings in viel kleinerem Maß als bisher. Das Gros der Restwaren soll in Damm verkauft werden.

»Finanzielle Entlastung«

Es sei kein Geheimnis, so Menschenrecht Arbeit, dass viele der im Quartier Damm-Ost lebenden Menschen – Senioren, Migranten und Hartz IV-Empfänger – »jeden Euro zweimal umdrehen müssen«. Für diesen Personenkreis solle das mit dem Slogan »Gutes von gestern« werbende Brot-Projekt eine spürbare finanzielle Entlastung bringen.

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